Wir sind Papst!
Palmwochenende in Rom
„Wir sind Papst!“ - Das könnte man nach dem diesjährigen Palmwochenende in Rom wohl fast wirklich behaupten. Wie oft kommt es denn schon vor, dass „Normalsterbliche“, wie man so schön sagt, im Gästehaus des Vatikans speisen? Und das auch noch in direkter Anwesenheit des Papstes.
Aber fangen wir erst einmal von vorne an: Begonnen hat unser kleines Rom-Abendteuer ja bereits am Donnerstag, den 30. März 2023 mit der Abreise in Graz. Die Zugfahrt würde wohl manch einer als gute Möglichkeit sehen, sich auszuschlafen und Kraft für die Reise zu tanken. Zumindest, wenn das andere im Zug auch so sehen würden. So haben wir aber zumindest eine schöne Unterhaltung aus den anderen Abteilen genießen können. Einen Großteil der Nacht lang. Auch wenn das immer noch besser ist als die Musik, die uns bei der Rückfahrt erfreut hat.
Nach der Anreise im Gästehaus der Pallottinerinnen ging dann aber bereits die Erkundungstour durch die Stadt los. So gehörten der Petersplatz, die Engelsburg, das Kolosseum, der Trevi Brunnen, das Nationaldenkmal und auch das Pantheon zu unseren ersten Eindrücken. Typisch touristisch im Übrigen. In der Nähe des Pantheons haben wir uns dann ein Eis gegönnt, das sich als „Das beste Eis überhaupt“ herausstellte. Das hatten wir uns nach etwa 17 Kilometern Fußweg aber auch verdient!
Am Samstag durften wir dann Rom aus großer Höhe kennenlernen. Der Ausblick von der Kuppel des Petersdoms ist aber auch bezaubernd. Da lässt sich nicht viel dagegen sagen. Auch die Spanische Treppe stand auf unserem Programm und unsere Nachzüglerin Leonie ist zu uns gestoßen. An dieser Stelle ein kleiner Tipp für alle künftig Reisenden: Man sollte sich lieber kein Glas Wasser an der Spanischen Treppe bestellen, zumindest nicht, wenn der Geldbeutel in der Tasche nicht drückt.
Nach diesem ereignisreichen Samstag kam aber auch schon der Sonntag, in diesem Fall der Palmsonntag. Der wohl beste Tag der Reise – stellte sich zumindest im Nachhinein heraus.
Begonnen hatte ja schon alles damit, dass wir früh aufgestanden sind, um einige der besten Plätze für die Messe auf dem Petersplatz zu ergattern. „Der frühe Vogel fängt den Wurm“, trifft´s da wohl gut, immerhin waren noch etwa 50.000 - 60.000 andere Christen und Touristen dort, die einen guten Platz ergattern wollten. Das Glück mit unserem Platz war allerdings, dass wir nicht nur einen guten Überblick und gute Sicht auf das Geschehen hatten, sondern auch an vorderster Front an der Absperrung standen, an der wir Papst Franziskus zweimal direkt vorbeifahren sehen konnten. Wer aber denkt, dies war das größte Highlight, der hat falsch gedacht!
Nach der Messe wurden wir nämlich vom steirischen Priester Paul Markowitsch, der im Vatikan arbeitet, ins Gästehaus des Papstes eingeladen, um dort zu Speisen. Und wie man wahrscheinlich bereits hat erraten können, trifft man dort neben Kardinälen und Bischöfen eben auch den Papst. Naja - fast zumindest. Dass er am Nebentisch zu Mittag gegessen hat, kann man schon als Treffen bezeichnen. Ab diesem Zeitpunkt waren wir sowieso alle hin und weg, allerdings sind uns dann auch noch einige Räumlichkeiten gezeigt worden, wie die Hauskapelle beispielsweise. Ja, sogar dem „Friedhof der Deutschen“ im Vatikan haben wir noch einen Besuch abgestattet. Einmal abgesehen davon, dass es auch ein wenig unheimlich war, denn wer wird schon auf Schritt und Tritt von Polizei und Schweizer Garde beobachtet, muss man dieses Gefühl erst einmal erleben!
Am Montag haben wir uns dann als Programmpunkt noch Castel Gandolfo und die dazugehörigen Gärten angesehen, ehe es am Abend wieder zurück nach Graz ging. Auch wenn dieser Ausflug sehr schnell vergangen ist, so konnte man in Graz wahrscheinlich gar nicht anders als uns zu vermissen. Und so wollten wir nicht zu lange fortbleiben.
Verfasst von Andrea Glößl im Namen von Leonie, Andrea und Julian